„Klimafreundlich mit dem Rad zur Schule in MV“

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Ziele

  • sichere und komfortable Schulradwege
  • Unterstützung der Selbstständigkeit der Schüler
  • Politische Teilhabe von Kindern und Jugendlichen
  • Klimafreundliches Verkehrsverhalten
  • Öffentlichkeitsarbeit zum Thema klimafreundliche Mobilität

Kinder sollen in ihrer Entwicklung hin zur Selbstständigkeit unterstützt werden. Die elterliche Mobilität ist oft prägend für Kinder. Nach der Erhebung Mobilität in MV von 2017 legen Kinder und Jugendliche in MV 42 % ihrer Wege als Mitfahrer im Eltern-Taxi zurück. Weniger als halb so oft (19 %) wird für die Wege das Fahrrad genommen.

Hier werden im frühen Alter Mobilitätsroutinen angelegt, die die Entwicklung zu einem klimafreundlicheren Verkehrsverhalten auf Jahrzehnte hinaus erschweren. Dem wollen wir mit einer möglichst fahrradorientierten Schulwegplanung etwas entgegensetzen. Gleichzeitig würde eine Steigerung der Quote von fahrradfahrenden Schüler:innen eine Reduzierung der CO2-Emmissionen bedeuten.

Wir wollen die Schulen dafür interessieren, bei der Akzeptanz des Fahrradfahrens mitzuwirken. Das kann durch Projekttage, Unterrichtsinhalte und Maßnahmen der Verkehrserziehung in den Schulen gelingen. Das Fahrrad

ohne elektrische Unterstützung ist ein emissionsfreies Verkehrsmittel. Es ist für alle Schüler erschwinglich. Die Gesundheit, die Fitness und die Konzentrationsfähigkeit der Schüler werden verbessert. Die Schulwegsicherheit für Rad fahrende Schüler erhöht die Bereitschaft der Eltern, ihre Kinder mit dem Fahrrad zur Schule fahren zu lassen.

Voraussetzung dazu ist die Ermittlung von Schwachstellen und Risiken auf dem Schulradweg und im jeweiligen Schulumfeld. Das wäre die Grundlage für eine Maßnahmenempfehlung an die jeweilige Kommune zur Verbesserung der Fahrradinfrastruktur.

Methoden:

  • Ermittlung des Ist-Zustandes über einen Online-Fragebogen für Schüler, Lehrer und Eltern
  • Beteiligung der Schüler an der konkreten Lösungsfindung an ihrer Schule
  • Maßnahmenkatalog für die beteiligten Schulen und Kommunen
  • Schulradwegpläne erstellen und sichere Schulwege empfehlen
  • Öffentlichkeit informieren über klimafreundliches Verkehrsverhalten

Dieses Projekt soll in drei unterschiedlich großen Städten die Möglichkeiten für sichere Schulradwege aufzeigen. Diese Städte sind Schwerin als Landeshauptstadt mit 96.000 Einwohnern, Parchim mit knapp 20.000 Einwohnern und Ludwigslust mit 12.500 Einwohnern. Alle drei Städte haben bisher weder Schulwegpläne noch Schulradwegpläne.

Am Anfang stand die Erfassung der Ist-Situation. Diese wurde mit Hilfe eines Online-Fragebogens durchgeführt, der von den Schülern mit Unterstützung von Lehrern und Eltern ausgefüllt wurde.

Mit der anonymisierten Auswertung wurde die regionale und schulbezogene Ausgangslage ermittelt. Allen Beteiligten wurde gleichzeitig Wissen vermittelt zur Thematik „Fahrradfahren ist Klimaschutz“. Das Thema wurde in den Schulalltag integriert aus der Perspektive „Was kann ich selbst für den Klimaschutz tun?“ Bildung und öffentliche Information sind der Anfang von Veränderung. Dann folgten die Auswertung der Fragebögen und die daraus folgende Handlungsableitung.

Im ersten Schritt wurden die Auswertungen für die Schulen kategorisiert in Bereiche,

  • für die die Schulen selbst verantwortlich sind. Das sind Mängel im unmittelbaren Schulgelände und das evtl. risikoreiche Verhalten von Schülern und Lehrern.
  • für die die Verkehrsbehörden der Kommunen bzw. die StVO verantwortlich sind.

Im zweiten Schritt wurden jeweils konkrete Vorschläge gemacht, wie im Rahmen der Möglichkeiten die Situation verbessert und Gefahrenstellen beseitigt werden können. Daran waren Schüler aller Altersklassen beteiligt, indem sie unter fachlicher Anleitung selbst Lösungen erarbeiteten im Rahmen des Unterrichts. Alle Mängel, die vorher in den Fragebögen erfasst wurden, sollen letztlich mit einem Lösungsvorschlag versehen werden.

Im dritten Schritt wurden diese konkreten Vorschläge mit den beteiligten Schulen in jeder Kommune öffentlich vorgestellt und diskutiert. Zu diesen öffentlichen Diskussionen haben sich die Schüler mit der Präsentation der Projektergebnisse ihrem Alter entsprechend vorbereitet. Eingeladen wurden dazu neben der jeweiligen Schul- und Verkehrsverwaltung auch die Stadtvertreter.

Im vierten Schritt bekam jede der beteiligten Kommunen einen Maßnahmenkatalog mit den erarbeiteten Lösungen geliefert. Da dieser im Vorfeld bereits öffentlich diskutiert wurde, entsteht hier ein Handlungsdruck, auch wirklich in sichere Schulradwege zu investieren. Für die Stadt Schwerin hat der Radentscheid 2021 einen Stadtvertreterbeschluss erreicht, der jährliche Investitionen in die Radinfrastruktur von 3,8 Mio. Euro festlegt. In allen drei Städten sind die Projektpartner sehr interessiert an den Ergebnissen. Das resultiert auch aus der Tatsache, dass sie sozusagen frei Haus Ergebnisse bekommen, für die sonst selbst finanziell aufkommen müssten. In Ludwigslust ist man besonders schnell, dort wurden erste Problemstellen schon beseitigt, weitere sind in Arbeit.

Alltag in Schwerin – zugeparkte Geh- und Radwege nicht nur im Umfeld der Schulen
Ausführliche Informationen zum Projekt: https://www.sichere-schulradwege-mv.de/
Dieses Projekt ist abgeschlossen. Es lief von Februar 2022 bis September 2023.

Unser Projektpartner:

Der Radentscheid Schwerin ist ein Projekt von Changing Cities e.V. Der Berliner Verein ist sehr erfahren in der Durchführung von Projekten. Er hat uns bereits bei der rechtlichen Durchsetzung unseres Bürgerbegehrens unterstützt. Changing Cities unterstützt unser Projekt durch seine Beratung und die Verwaltung der Fördermittel über die gesamte Laufzeit hinweg.

Unsere Sponsoren:

Förderung durch die Europäische Union aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)